Büchsenmunition

Der Ritt auf dem Geschoss: Bauen, Zünden, Beschleunigen, Fliegen, Auftreffen, Deformieren, Wirken.

Die Bewegungsenergie eines Geschosses in effektive, sofort tötende und damit tierschutzgerechte Gewebezerstörung umzusetzen, ist eine technische Meisterleistung. Unterschiedlichste Werkstoffe werden aufwändig ausgewählt, geformt, verbunden, mit einem Treibsatz versehen, kontrolliert gezündet, auf mehrfache Schallgeschwindigkeit beschleunigt und in ihrer Flugbahn stabilisiert, um letztlich am anvisierten Punkt zu treffen. Am Wildkörper angekommen sollte das Geschoss seine Energie sinnvoll für drei Aufgaben verwenden. Das sind die Schockwirkung im Auftreffmoment, die Gewebezerstörung zur schnellen, humanen Tötung und die Erzeugung von Pirschzeichen am Ausschuss.

Die Nachsuche stellt ganz andere Anforderungen an eine Patrone, als Distanzschüsse bei der Gebirgsjagd. Klar ist, dass nicht jede Patrone für jeden Zweck geeignet ist. Klar wird auch, dass der Jäger in der Vielfalt der zur Verfügung stehenden Produkte sein Fachwissen für die angemessene Auswahl der Patrone erweitern und einsetzen muss.

Der Waffensachverständige und Fachredakteur Jens Tigges und Jochen Schumacher führen den Hörer auf eine spannende Reise durch Munitionsmaterialien und -produktion, durch Patronenlager, Züge und Felder, durch Innen-, Aussen- und Zielballistik.

Büchsenmunition

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6 Kommentare
  1. Tippmann
    Tippmann sagte:

    Vielen Dank für den tollen, vielseitigen Beitrag! Schön, dass sich jemand so reflektiert und umfassend mit dem Thema „Bleifrei“ auseinandersetzt.
    Ich wünsche mir, dass kein gesetzlicher Zwang kommt – aber beispielsweise eine Förderung bleifreier Munition. Denn so gern ich auch einen Teil meiner Waffen bleifrei schießen würde, für 80€ pro Packung sehe ich da keine Möglichkeit. Wäre ich selbst Pächter eines guten Rotwildrevieres, wo entsprechend Wildbret die Munitionskosten amortisiert, kein Problem. Aber als Begehungsscheininhaber beim Staatsforst will ich einfach keine 4€ pro Stück (statt jetzt max. 1,5€) ausgeben, wenn ich weder Wildbreterlös, noch Schussgeld o.ä. erhalte. Und beim Training kommen auch gerne 30 Schuss zusammen, aber mit Bleifrei wären’s dann schon 120€ plus Standgebühr etc. Wer soll sich das leisten können?
    Vielleicht gibt’s noch eine Sendung dazu, , wie beispielsweise der Gebrauch von bleifreier Munition gefördert werden kann, ohne dafür ein extra Gesetz zu verabschieden? Denn ich würde in bestimmten Situationen gern bleifrei schießen.

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  2. Jens Tigges
    Jens Tigges sagte:

    Hallo Tippmann, wenn Du etwas recherchierst (z. B. http://www.frankonia.de), wirst Du feststellen, dass es durchaus leistungsstarke, waidgerechte bleifreie Munition für z. B. 50-60 €/20 Patronen im Kaliber .30-06 gibt. Wenn Du dann noch solche aus unbeschichtetem Tombak, wie beispielsweise Federal Trophy Copper, Hornady GMX, Winchester 95/5 wählst kannst Du ohne häufigeres oder Zwischenreinigen günstige herkömmliche Munition von Geco, S&B, Norma, Sako, Prvi Partizan, TOG und praktisch alle Teil-, Vollmantel und Hohlspitzgeschosse mit kupferfarbenem Mantel im Training schiessen. Außerdem gibt’s beim guten Wildbrethändler für bleifrei geschossenes Wild meistens etwas mehr…

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  3. Keno
    Keno sagte:

    Einfach mal danke sagen. Danke dafür, dass Du Dir soviel Mühe gibts uns laufend mit neuen und interessanten Themen und Gästen zu erfreuen. Weiter so…

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  4. Felix
    Felix sagte:

    Ich bin zwar ballistisch bewandert allerdings konnte Jens mir dennoch Einiges beibringen.

    Lobenswert finde ich stets den Drang das Praktische in den Mittelpunkt zu rücken, etwa bei der GEE die ja wohl für 95%+ der deutschen Jagdschüsse passt oder beim Zusammenspiel zwischen Kaliber, Geschoss und Wirkung.

    Jens hat durch die Tests auch schon meine Erfahrung mit Bleifreien von Barnes vorweggenommen. Leichte zähe
    Geschosse ohne Blei und mit Plastikspitze sind relativ lang und können ob ihrer Eigenheiten auch hohe Geschwindigkeiten sehr konstant in große und tiefe Gewebezerstörung umsetzten. Generell erlauben sie bei gleicher Wirkung und geringerem Rückstoß damit leichtere und handlichere Büchsen.

    Gut moderiert Jochen, dennoch hast du dich im Laufe der Casts klar gesteigert.

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  5. Estefania Garosz
    Estefania Garosz sagte:

    Ich empfinde die Formung und Gestaltung von Patronen ebenso wie Sie eine Meisterleistung. Im Endeffekt ist zu gewährleisten, dass die Patrone zur direkten Tötung des Tieres führt. Um dies zu ermöglichen Bedarf es sicherlich einiger Aspekte, wie eben der Form und der Geschwindigkeit. Vielen Dank für Ihren Beitrag zu den verschiedenen Patronen.

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  6. Steffen
    Steffen sagte:

    Hallo,

    sehr kompetenter Podcast.

    Bin aufgrund der sehr teuren bleifreien Munition Wiederlader geworden.

    Ich bin hoch zufrieden damit und habe weniger Nachsuchen als mit bleihaltiger. Aber wie Sie oft gesagt haben, es ist nur eine Frage der Laborierung.

    Sehr übersichtlich durch die Gliederung.

    Viele Wahrheiten sehr diplomatisch ausgedrückt.

    Mir wäre hier lieb gewesen auch mal Roß und Reiter mit Beispielen benannt zu hören.

    Was sind gute Munitionshersteller? Was sind gute Projektile?

    Wer von unseren Jagdkollegen schneidet denn 20 cm um den Einschuss bei einem Vorderlaufschuss weg? Das wird oft mit verkauft und die Kundschaft in der Gastronomie ißt es dann als Gulasch.

    Nachdem ich etwa 2012 die Röntgenbilder gesehen habe von Bleimun im Wildkörper hab ich schnellstens umgestellt. Hier darf nächstes Mal ruhig klartext gesprochen werden. Sowas gehört nicht auf den Teller.

    Mit dem Hintergrund, dass der Podcast nun 10 Jahre alt ist muss man respektvoll feststellen, dass sich viele Einschätzungen bewahrheitet haben. Vielleicht waren Sie deshalb manchmal so vage, weil viele Erkenntnisse noch neu waren.

    Bitte nochmal einen Podcast machen über Wiederladen mit Beispielen – der Teil kam mir etwas zu kurz und mit den hohen Preisen von bleifreier Munition wächst der Anteil an Wiederladern unter den Jägern.

    Danke für den Podcast, ich fand jede Minute sehr spannend!

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