Jagdkonfliktbehandlung

Vom Missverstehen, Streiten und Vertragen.

Überall wo Menschen miteinander umgehen, kommt es auch zu Konflikten. Beinahe jeden Tag geraten wir in Konflikte. Privat Konflikte, berufliche Konflikte oder eben auch jagdliche Konflikte mit Fußgängern, Hundebesitzern, Mountainbikern, Geocachern, Ornithologen, Waldbesitzern, Landwirten und sonstigen Naturnutzern. Manche dieser Konflikte nehmen einen unbefriedigenden Verlauf. Vielleicht, weil wir gestresst sind, vielleicht auch, weil wir mit aggressivem oder unfairem Verhalten konfrontiert sind oder weil uns die Situation schlicht überfordert.

Insbesondere Konflikte, die uns an den Rand unserer gefühlten Möglichkeiten führen, bedürfen einer ständigen Selbstreflexion, einer gründlichen Vorbereitung und einer durchdachten Strategie. Nur wenn wir uns unserer Ziele, Positionen und Möglichkeiten bewußt sind und den Standpunkt des Anderen verstanden haben, ist es mit einer angemessenen Vorgehensweise möglich ein Ergebnis zu erzielen, dass beide Seiten zufriedenstellt.

Die Diplom-Sozialpädagogin Korina Schulz ist Trainerin, Beraterin, Coach für Konfliktmanagement und Verhandlungsführung. Im Gespräch mit Jochen Schumacher erläutert Korina, wie der wertschätzende Umgang mit sich selbst und mit anderen potentielle Feinde zu verlässlichen Verbündeten machen kann.

Jagdkonfliktbehandlung

Teilnehmer

downloads

Themen und Links

2 Kommentare
  1. Thomas Kostrewa
    Thomas Kostrewa sagte:

    Hallo Jochen,

    ich habe mittlerweile fast sämtliche deiner Podcasts gehört und das bin dir dankbar für dein Engagement für die Jagd und für das sich beschäftigen mit den eigenen Gründen für die Jagd.

    Bei diesem einen Podcast musste ich jedoch vorher abschalten weil ich es nicht mehr ertragen konnte, dass du deiner Gesprächspartnerin wiederholt keinen Raum für Teilnahme eingeräumt hast. Ich saß da und dachte ständig „jetzt hat er sein Thema platziert – jetzt frag sie mal nach ihrer Meinung“ aber das passierte nicht. Als ich mir dann vorstellte wie ich an ihrer Stelle aufgestanden und gegangen wäre, musste ich zum Selbstschutz abschalten.

    Aus meiner Sicht ist dir hier eine große Chance entgangen. Du hast einen Nichtjäger vor dir und kannst sie in jagdliche Konfliktsitustionen einführen. Wie wirkt das auf Sie? Wie wirkt die Jagd überhaupt auf einen Nichtjäger? Welches Verhalten / welche Reaktion würde sich ein Nichtjäger in dieser Situation von einem Jäger erhoffen? Welche Verhalten wäre aus Sicht einer Konfliktmanagerin erfolgversprechend, bzw. welches nonverbale Verhalten?

    Ich wage mal die Behauptung, dass mehr als 90% aller Jäger einem Städter aus dem Stand nicht überzeugend erklären können warum sie jagen. Diesen eigentlichen und größten Konflikt von allen Seiten zu untersuchen, wäre hoch spannend gewesen. Hol dir meinungsstarke Nichtjäger rein, hol dir Leute vom NABU, die nicht in der Chefrige sind sondern pragmatische von der Basis.
    Und verprobe das Konzept, dass dir Korina vorgestellt hat: verprobe ein ehrliches Austauschen und Zuhören von Extrempartnern und Positionen. Nimm dir Korina als Mediatorin dazu. Gib die Position der Gegenseite haargenau wieder. Steven R. Covey hat in einem Experiment Abtreibungsgegner und Abtreibungsbeführworter nach diesem Prinzip auf eine Bühne gebracht mit dem Ziel eine bessere Lösung zu finden als die Bestehenden… mit erstaunlichen Ergebnissen. Und hab keine Angst „zu verlieren“ – es ist ja ein Experiment.

    Das wäre für uns als Jäger ein Beitrag von außerordentlicher Wichtigkeit und zu 100% in unserer täglichen Wirklichkeit.

    Vielen Dank!

    Thomas Kostrewa
    Engelschoff

    Antworten
    • Jochen Schumacher
      Jochen Schumacher sagte:

      Hallo Thomas,

      vielen Dank für Deinen ausführlichen und vor allem ehrlichen Kommentar.
      Deine Kritik nehme ich mir durchaus zu Herzen. Da es sich um eine der ersten Aufnahmen handelt, die heute mehr als vier Jahre alt ist, verschwimmt meine Erinnerung.

      Wie alle Gespräche, hatte auch dieses seine Eigendynamik. Wie sich diese entwickelt und ob ich einen Draht mit meinem Gesprächspartner finde, dass weiß ich vorher in der Regel nicht. Sicher war ich auch von meinen eigenen Erlebnissen getrieben. So fanden sie Einfluss in die Sendung.

      Das Thema selbst findet sich in den meisten Aufnahmen mehr oder weniger stark wieder …

      Und Du hast Recht: „Verlieren“ kann man gar nicht. Ich kann allen Waidfreunden nur empfehlen sich den Gesprächen auszuliefern. Man hat immer was für die Jagd, die Natur und die Tier getan und ist danach immer ein Stückchen klüger.

      Nochmals Danke für Deine Anmerkung!

      Antworten

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.